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Julia Münstermann

Julia Münstermann arbeitet als Malerin in Berlin. Sie studierte 1997 bis 2002 an der Kunstakademie Düsseldorf, zuerst bei Prof. Jörg Immendorff, dann bei Prof. Jan Dibbets, wo sie als Meisterschüler graduierte. Von 2002 bis 2004 absolvierte sie als Stipendiat des Niederländischen Ministeriums für Bildung, Kultur und Wissenschaft das Atelierprogramm De Ateliers' 63 in Amsterdam. Es folgten weitere Auslandsaufenthalte, zum Beispiel in New York (2010) und Beijing (2013). Sie erhielt den Niederländischen Buning Brongers Prijs (2014) und war in der  Endauswahl des Koninklijke Prijs voor vrije Schilderkunst (2003, 2004, 2008). Ihre Bilder wurden international gezeigt, unter anderem bei Nali Nali Art Space, Beijing, De Vleeshal, Middelburg, Geemente Museum Den Haag, Autocenter, Berlin, DadaPost, Berlin, 51 Zattere, Venedig, und in Galerien, wie CosarHMT, Düsseldorf, Aschenbach&Hofland Galleries, Amsterdam. Ihr Werk wurde unter anderem im RBB-Fernsehen, im NRC Handelsblad, in de Volkskrant , im Art-Magazin, im Mercedes-Magazin, und im Junge Kunst Magazin besprochen. Ihre Bilder sind in verschiedenen privaten und öffentlichen Sammlungen, wie dem Deutschen Städtetag, Köln, der Finanz Informatik, Frankfurt, und der Caldic Collection, Niederlande, vertreten.

Julia Muenstermann

Julia Münstermann, "Electric shadow (fernsehen)", 2016. Acryl auf Leinwand

Julia Münstermann zeigt Bilder aus der Serie Electric Shadow. Die Bilder nehmen Bezug auf die Idee des Bildschirmes als Sinnbild des Fensters. Man kann das Fenster betrachten oder auch die Welt dahinter.

Auch Monitore stellen Bilder dar, doch wie relevant ist das dargestellte Bild noch in seiner immateriellen Existenz? Und wie beliebig ist das Bild in der medialen Bilderflut?

In Julia Münstermanns Serie ist nichts mehr „abgebildet”. Das Bild ist allein Farbraum. Die Reduktion wird der Bilderflut des Digitalen gegenübergestellt, in der trotz der Fixierung auf das Bildliche das Bild verloren zu gehen scheint. Bei der Bildfindung fließen mediale Aspekte ein. So nehmen Farbverläufe und Abstufungen des Lichtes auf die veränderte Wahrnehmung von Licht in Film und Fotografie Bezug. Die horizontalen und vertikalen Linien der Leinwand und die unterschiedlich durchscheinenden Farben erinnern an das Flimmern eines Screens. Es scheint durch das Materielle und „Handgemachte“ der Malerei zu einer Art „Re-Analogisierung” der digitalen Welt zu kommen. Es sind malerische Räume, die die Wahrnehmung allgegenwärtiger medialer Abbildungen einbeziehen und neu vermessen.

Die Bilder werden an unterschiedlichen Orten bei DESY gezeigt, ähnlich der dort hängenden Statusmonitore der Beschleuniger, und verbinden über einen imaginären Raum. Die Reduktion der Bildräume kann auch als eine Referenz zu der Struktur des Nichts gesehen werden und der Suche nach dem Nichtabbildbaren ähnlich der Unfassbarkeit der Dunklen Materie. 

 

www.julia-muenstermann.de

Julia Muenstermann Studio

Julia Münstermann, Studioansicht "Memories of the digital age", 2015