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Sybille Neumeyer

Sybille Neumeyer ist visuelle Künstlerin und lebt und arbeitet in Berlin. Ihre Beobachtungen in Natur, Wissenschaft und urbanem Raum übersetzt sie in Installationen, Bewegtbild und Fotografie, Objekte, Zeichnungen und andere und lotet dabei die ästhetischen Zwischenräume zwischen unterschiedlichen Medien aus. In ihren Werken versucht sie, einen Dialog zwischen Betrachter und dessen implizitem Wissen, Erinnerungen und physischer Erfahrung zu motivieren. In ihrer Praxis verbindet sie wissenschaftliche und interdisziplinäre Recherche mit intuitiven Prozessen und Feldforschung.

Ihre Arbeiten werden auf nationalen und internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, wie u.a. »notes on transformation« (2013, Moriya/JP), »p/Art« (2015, Hamburg/DE), »mute dialogues« (2016, Taipei/TW), »on drawing« (2017, Berlin/DE). Nach ihrem Stipendium an der Akademie Schloss Solitude war sie Gast in Artist-in-Residence Programmen wie u.a. HIAP/FI, NAC/LT und ARCUS-Project/JP. 2014 wurde sie mit dem internationalen Aesthetica Art Preis ausgezeichnet.

Sybille Neumeyer, "Time-Image"

Sybille Neumeyer hinterfragt das Phänomen der Zeit innerhalb des Universums: Masse, Weltraum, unsichtbare Materie und Energie stehen mit ihren unvorstellbaren Größen und Skalen weit außerhalb einer Relation zur menschlichen Wahrnehmung, sie dehnen sich in der Unendlichkeit. Die Berechnungen der modernen Astrophysik reichen vom Urknall bis zu fernen Zukunftsprognosen, ermöglicht durch mathematische Fassbarkeit der Zeit. Als Phänomen oszilliert Zeit jedoch zwischen wahrnehmungsbedingten, mathematischen, philosophischen und medialen Zeitbegriffen. "Time-Image" zeigt die Eigenrotation eines Steines, entsprechend der Rotation unseres Planeten innerhalb eines siderischen Tages, 23h 56 min 4sek. Im Beschleunigertunnel kontrastiert sie somit die Höchstgeschwindigkeiten der Teilchenbeschleuniger mit dem gefühlten Stillstand der Videoinstallation.